Automatische Entscheidungen konfigurieren
Szenario: Ein Entscheider ist in mehreren Entscheidungsschritten entscheidungsberechtigt
Bei der Einrichtung mehrstufiger Entscheidungsworkflows kann es vorkommen, dass ein Verantwortlicher auf mehreren Entscheidungsebenen entscheidungsberechtigt ist. Standardmäßig wird dem Entscheider die Bestellung in jeder Entscheidungsebene erneut vorgelegt. Damit er eine Bestellung nicht mehrfach entscheiden muss, können Sie die automatische Entscheidung zulassen.
Um zuzulassen, dass die Entscheidungen eines Entscheiders in mehreren aufeinander folgenden Entscheidungsebenen automatisch getroffen werden
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Aktivieren Sie im Designer den Konfigurationsparameter QER | ITShop | AutoDecision.
Die Entscheidung der ersten Entscheidungsebene wird für alle unmittelbar nachfolgenden Entscheidungsebenen übernommen, für die der Entscheider entscheidungsberechtigt ist.
Der Konfigurationsparameter wirkt, wenn am Entscheidungsschritt die Option Keine automatische Entscheidung deaktiviert ist.
Um zu erreichen, dass die Entscheidungen eines Entscheiders auch für alle nicht aufeinander folgenden Entscheidungsebenen automatisch übernommen werden
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Aktivieren Sie im Designer den Konfigurationsparameter QER | ITShop | ReuseDecision.
Hat der Entscheider die Bestellung bereits in einem früheren Entscheidungsschritt positiv entschieden, wird diese Entscheidung übernommen, unabhängig davon, wie in dazwischenliegenden Entscheidungsschritten entschieden wurde. Hat der Entscheider in einem früheren Entscheidungsschritt negativ entschieden, wird die Bestellung erneut zur Entscheidung vorgelegt.
Der Konfigurationsparameter wirkt, wenn am Entscheidungsschritt die Option Keine automatische Entscheidung deaktiviert ist.
Wichtig: Wenn der Entscheider gleichzeitig ein Ausnahmegenehmiger für verletzte Complianceregeln ist, so wird ihm die Bestellung bei Verletzung von Complianceregeln nicht zur Ausnahmegenehmigung vorgelegt, sondern ebenfalls automatisch entschieden.
Szenario: Besteller ist gleichzeitig Entscheider
Entscheider können für sich selbst Bestellungen auslösen. Wenn ein Besteller als Entscheider für die Bestellung ermittelt wird, werden seine Entscheidungsschritte sofort positiv entschieden.
Um zu verhindern, dass die Bestellungen eines Entscheiders automatisch genehmigt werden
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Deaktivieren Sie im Designer den Konfigurationsparameter QER | ITShop | DecisionOnInsert.
Wenn ein Besteller in einem Entscheidungsschritt als Entscheider ermittelt wird, wird ihm die Bestellung zur Entscheidung vorgelegt.
Der Konfigurationsparameter QER | ITShop | DecisionOnInsert ist standardmäßig aktiviert und wirkt, wenn am Entscheidungsschritt die Option Keine automatische Entscheidung deaktiviert ist.
Wenn der Konfigurationsparameter QER | ITShop | PersonInsertedNoDecide aktiviert ist, wird der Besteller nicht als Entscheider ermittelt und kann somit nicht über die Bestellung entscheiden. Die Bestellung kann auch nicht automatisch entschieden werden.
Automatische Entscheidungen im Einzelfall verhindern
Für einzelne Entscheidungsschritte können Sie Ausnahmen von der generellen Festlegung an den Konfigurationsparametern zulassen.
Um für einzelne Entscheidungsschritte zu verhindern, dass automatische Entscheidungen getroffen werden
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Aktivieren Sie am Entscheidungsschritt die Option Keine automatische Entscheidung.
Die Konfigurationsparameter QER | ITShop | DecisionOnInsert, QER | ITShop | ReuseDecision und QER | ITShop | AutoDecision werden in diesem Entscheidungsschritt nicht berücksichtigt. Bestellungen werden in jedem Fall den Entscheidern dieses Entscheidungsschritts vorgelegt.
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Entscheidungen durch Peer-Gruppen-Analyse
Über eine Peer-Gruppen-Analyse können Bestellungen automatisch genehmigt oder abgelehnt werden. Eine Peer-Gruppe bilden beispielsweise alle Identitäten derselben Abteilung. Bei der Peer-Gruppen-Analyse wird davon ausgegangen, dass diese Identitäten die gleichen Produkte benötigen. Wenn also eine Unternehmensressource bereits an eine große Mehrheit der Mitarbeiter einer Abteilung zugewiesen ist, kann eine neue Bestellung dieser Unternehmensressource automatisch genehmigt werden. Dadurch können Genehmigungsverfahren beschleunigt werden.
Als Peer-Gruppe werden alle Identitäten zusammengefasst, die denselben Manager haben oder die derselben primären oder sekundären Abteilung angehören, wie der Empfänger der Bestellung. Welche Identitäten zu einer Peer-Gruppe zusammengefasst werden, wird über Konfigurationsparameter festgelegt. Es muss mindestens einer der folgenden Konfigurationsparameter aktiviert sein.
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QER | ITShop | PeerGroupAnalysis | IncludeManager: Identitäten, die denselben Manager haben, wie der Empfänger der Bestellung
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QER | ITShop | PeerGroupAnalysis | IncludePrimaryDepartment: Identitäten, die derselben primären Abteilung angehören, wie der Empfänger der Bestellung
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QER | ITShop | PeerGroupAnalysis | IncludeSecondaryDepartment: Identitäten, deren sekundäre Abteilung der primären oder sekundären Abteilung des Empfängers der Bestellung entspricht
Welcher Anteil der Identitäten einer Peer-Gruppe die Unternehmensressource bereits besitzen müssen, wird über einen Schwellwert im Konfigurationsparameter QER | ITShop | PeerGroupAnalysis | ApprovalThreshold festgelegt. Der Schwellwert gibt das Verhältnis zwischen der Gesamtzahl der Identitäten in der Peer-Gruppe und der Anzahl der Identität in der Peer-Gruppe, welche dieses Produkt bereits besitzen, an.
Zusätzlich kann festgelegt werden, dass Mitarbeiter keine funktionsfremden Produkte bestellen dürfen. Das heißt, wenn dem bestellten Produkt und der primären Abteilung des Bestellempfängers unterschiedliche Unternehmensbereiche zugewiesen sind, soll die Bestellung abgelehnt werden. Um diese Prüfung in die Peer-Gruppen-Analyse einzubeziehen, aktivieren Sie den Konfigurationsparameter QER | ITShop | PeerGroupAnalysis | CheckCrossfunctionalAssignment.
Bei einer vollständig konfigurierten Peer-Gruppen-Analyse werden Bestellungen automatisch genehmigt, wenn:
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das bestellte Produkt nicht funktionsfremd ist und
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die Anzahl der Identitäten in der Peer-Gruppe, welche dieses Produkt bereits besitzen, einen festgelegten Schwellwert erreicht oder übersteigt.
Andernfalls werden die Bestellungen automatisch abgelehnt.
Um diese Funktionalität nutzen zu können, stellt der One Identity Manager den Prozess QER_PersonWantsOrg_Peer group analysis und das Ereignis PeergroupAnalysis bereit. Der Prozess wird über einen Entscheidungsschritt mit dem Entscheidungsverfahren EX ausgeführt.
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Peer-Gruppen-Analyse für Bestellungen konfigurieren
Um die Peer-Gruppen-Analyse zu konfigurieren
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Aktivieren Sie im Designer den Konfigurationsparameter QER | ITShop | PeerGroupAnalysis.
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Aktivieren Sie mindestens einen der folgenden Konfigurationsparameter:
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QER | ITShop | PeerGroupAnalysis | IncludeManager: Identitäten, die denselben Manager haben, wie der Empfänger der Bestellung
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QER | ITShop | PeerGroupAnalysis | IncludePrimaryDepartment: Identitäten, die derselben primären Abteilung angehören, wie der Empfänger der Bestellung
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QER | ITShop | PeerGroupAnalysis | IncludeSecondaryDepartment: Identitäten, deren sekundäre Abteilung der primären oder sekundären Abteilung des Empfängers der Bestellung entspricht
Damit legen Sie fest, welche Identitäten zur Peer-Gruppe gehören. Es können auch zwei oder alle Konfigurationsparameter aktiviert werden.
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Um den Schwellwert für die Peer-Gruppe festzulegen, aktivieren Sie den Konfigurationsparameter QER | ITShop | PeerGroupAnalysis | ApprovalThreshold und legen Sie einen Wert zwischen 0 und 1 fest.
Der Standardwert ist 0,9. Das heißt, mindestens 90% der Mitglieder der Peer-Gruppe müssen das bestellte Produkt bereits besitzen, damit die Bestellung genehmigt wird.
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(Optional) Um zu prüfen, ob das bestellte Produkt funktionsfremd ist, aktivieren Sie den Konfigurationsparameter QER | ITShop | PeerGroupAnalysis | CheckCrossfunctionalAssignment.
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Weisen Sie den Leistungspositionen und den Abteilungen Unternehmensbereiche zu.
Es werden nur Unternehmensbereiche berücksichtigt, die den Leistungspositionen primär zugewiesen sind.
Ausführliche Informationen zu Unternehmensbereichen finden Sie im One Identity Manager Administrationshandbuch für das Identity Management Basismodul.
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Ordnen Sie den Identitäten primäre Abteilungen zu.
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Erstellen Sie im Manager einen Entscheidungsworkflow mit mindestens einer Entscheidungsebene. Für den Entscheidungsschritt erfassen Sie mindestens folgende Daten:
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Einzelschritt: EXWithPeerGroupAnalysis
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Entscheidungsverfahren: EX
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Ereignis: PeerGroupAnalysis
Das Ereignis startet den Prozess QER_PersonWantsOrg_Peer group analysis, welcher das Skript QER_PeerGroupAnalysis ausführt.
Das Skript führt eine automatische Entscheidung aus und setzt den Typ des Entscheidungsschritts auf Zustimmung oder Ablehnung.
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Entscheidungsempfehlungen für Bestellungen
Eine weitere Möglichkeit Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, indem Bestellungen automatisch genehmigt werden, ist die Entscheidungsempfehlung. Dabei wird anhand verschiedener Kriterien ermittelt, ob es sinnvoll ist, eine Bestellung zu genehmigen oder abzulehnen. Für die Ermittlung von Entscheidungsempfehlungen wird eine Peer-Gruppen-Analyse durchgeführt und es werden weitere Kriterien analysiert. Basierend auf der Empfehlung können die Bestellungen automatisch genehmigt werden. Wenn eine Ablehnung empfohlen wird oder keine eindeutige Empfehlung gegeben werden kann, müssen die Bestellungen zusätzlichen Entscheidern vorgelegt werden. Diesen Entscheidern werden die Entscheidungsempfehlung und die Details der Empfehlung angezeigt, sodass sie mit Hilfe dieser Informationen eine Entscheidung treffen können.
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