Parallele Verarbeitung von Prozessen durch den One Identity Manager Service
Der One Identity Manager Service ermöglicht die parallele Verarbeitung von Prozessschritten, da er mehrere Instanzen von Prozesskomponenten erzeugen kann. Ob eine parallele Verarbeitung von Prozessschritten erfolgen kann, ist für jede Prozesskomponente und ihre Prozessfunktionen festgelegt.
Die Parallelisierung wird über folgende Eigenschaften der Prozessfunktionen und Prozesskomponten beeinflusst:
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Anzahl der maximale zulässigen Instanzen für eine Prozessfunktion (JobTask.MaxInstance)
Zulässige Werte sind:
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-1: Alle Instanzen dieser Prozessfunktion werden nacheinander abgearbeitet. Weitere Instanzen von Prozessfunktionen derselben Prozesskomponente werden zeitgleich nicht ausgeführt.
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0: Es wird die an der Prozesskomponente angegebene Anzahl der maximalen Instanzen genutzt.
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1 oder größer: Genaue Anzahl der Instanzen einer Prozessfunktion, die gleichzeitig abgearbeitet werden.
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Anzahl der maximale zulässigen Instanzen für eine Prozesskomponte (JobComponent.MaxInstance)
Der Wert wird nur genutzt, wenn die maximale Anzahl der Instanzen einer Prozessfunktion auf 0 gesetzt ist. Andernfalls gilt der an der Prozessfunktion gesetzte Wert.
Zulässige Werte sind:
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-1: Alle Instanzen dieser Prozesskomponente werden nacheinander abgearbeitet.
Für diese Komponenten muss sichergestellt sein, dass sie exklusiv auf einem Jobserver ausgeführt werden, das heißt es dürfen nicht mehrere Queues vorhanden sein, die Prozesse dieser Komponente verarbeiten.
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0: Alle Instanzen dieser Prozesskomponente können gleichzeitig abgearbeitet werden.
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1 oder größer: Genaue Anzahl der Instanzen einer Prozesskomponente, die gleichzeitig abgearbeitet werden.
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Angabe, ob die exklusive Ausführung einer Prozessfunktion pro Objekt erforderlich ist (JobTask.IsExclusivePerObject)
Ist die Option für eine Prozessfunktion aktiviert, darf für ein bestimmtes Objekt immer nur ein Prozessschritt mit dieser Prozessfunktion ausgeführt werden. Es erfolgt keine Parallelverarbeitung.
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Ausführung externer Prozesse durch den StdioProcessor
Über den Ausführungstyp einer Prozessfunktion ist definiert, ob die Verarbeitung intern im One Identity Manager Service oder in einem externen Prozess erfolgen soll. Wenn eine Prozessfunktion in einem externen Prozess ausgeführt werden soll, wird automatisch der StdioProcessor (StdioProcessor.exe) in einem externen Slot gestartet. Nach der Ausführung bleibt der externe Prozess für weitere Ausführungen verfügbar, bis eine der folgenden Bedingungen eintritt:
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Es wurde für 30 Sekunden kein weiterer Prozessschritt in diesem externen Slot gestartet.
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Die Anzahl der maximalen Nachnutzungen laut Konfiguration des One Identity Manager Service wurde erreicht.
Die Anzahl der maximalen Nachnutzungen wird in Konfiguration des One Identity Manager Service über den Parameter Max. Nachnutzung externer Prozessoren (MaxExternalSlotReuse) festgelegt. Der Standardwert ist 100. Weitere Informationen finden Sie unter JobServiceDestination.
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Der Prozessschritt hat den Rückgabe-Code ErrorAndTerminate zurückgegeben.
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Konfiguration des One Identity Manager Service
Innerhalb des One Identity Manager Service stellt ein Jobprovider einer Jobdestination die Prozessschritte zur Verfügung. Die Jobdestination verarbeitet die Prozessschritte und liefert ein Ergebnis an den Jobprovider zurück. Der Jobprovider wertet das Ergebnis aus.
Die Kombination von einem Jobprovider auf dem einen Server und einer Jobdestination auf einem anderen Server wird auch als Jobgate bezeichnet. In einem Jobgate sind Jobprovider und Jobdestination so konfiguriert, dass diese miteinander kommunizieren können.
Abbildung 26: Beispiel für die Konfiguration des One Identity Manager Service
Tabelle 96: Provider des One Identity Manager Service
MSSQLJobProvider |
Der MSSQLJobProvider holt die Prozessschritte von der One Identity Manager-Datenbank unter SQL Server ab und sendet diese an eine Jobdestination. |
FileJobProvider |
Im FileJobProvider werden Prozessanfragen und Ergebnisse aus Dateien gelesen und in Dateien geschrieben. Diese Dateien können vom FileJobGate (FileJobDestination oder FTPJobDestination) verarbeitet werden. Die Übertragung der Daten erfolgt mittels Dateien. |
FTPJobProvider |
Der FTPJobProvider basiert auf der Funktionalität des FileJobProviders. Im FTPJobProvider werden Prozessanfragen und Ergebnisse aus Dateien gelesen und in Dateien geschrieben. Nachdem die Dateien auf dem lokalen Verzeichnis erstellt sind, verbindet sich der FTPJobProvider zum FTP Server und verschiebt die Dateien auf den Server. Bei einer Signalisierung wird auch eine Verbindung zum FTP Server erstellt und die Daten werden geholt. |
HTTPJobProvider |
Der HTTPJobProvider empfängt Prozessschritte von einem übergeordneten Jobserver. Die Datenübertragung erfolgt über HTTP oder HTTPS. |
AppServerJobProvider |
Der AppServerJobProvider holt die Prozessschritte vom Anwendungsserver ab und sendet diese an eine Jobdestination. |
Tabelle 97: Jobdestinations des One Identity Manager Service
JobServiceDestination |
Die JobServiceDestination ist die Komponente des One Identity Manager Service, welche die eigentliche Abarbeitung der Prozessschritte übernimmt. Sie fordert die Prozessschritte beim Jobprovider an, verarbeitet diese mit den Prozesskomponenten und liefert das Verarbeitungsergebnis zurück. |
FileJobDestination |
Die FileJobDestination verarbeitet die vom FileJobGate (FileJobProvider oder FTPJobProvider) zur Verfügung gestellten Prozessschritte und liefert die Ergebnisse an den Jobprovider zurück. |
FTPJobDestination |
Die FTPJobDestination verarbeitet die vom FileJobGate (FileJobProvider oder FTPJobProvider) zur Verfügung gestellten Prozessschritte und liefert die Ergebnisse an den Jobprovider zurück. |
HTTPJobDestination |
Die HTTPJobDestination versendet Prozessschritte an einen nachgeordneten Jobserver. Die Datenübertragung erfolgt über HTTP oder HTTPS. |
Tabelle 98: Jobgates des One Identity Manager Service
HTTPJobGate |
Bestehend aus HTTPJobProvider und HTTPJobDestination. |
FileJobGate |
Bestehend aus FileJobProvider, FileJobDestination, FTPJobProvider und FTPJobDestination. Jobprovider und Jobdestinations können untereinander kombiniert werden. |
Abbildung 27: Beispielkonfiguration für FileJobGate
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Konfigurationsdateien des One Identity Manager Service
Den One Identity Manager Service und seine Plugins konfigurieren Sie über eine Konfigurationsdatei. Diese Datei muss im gleichen Verzeichnis wie die Datei viNetworkService.exe liegen. Die Konfigurationsdatei ist sowohl für den One Identity Manager Service auf einem windowsbasierten Betriebssystem als auch für den Linux-Deamon notwendig.
Es werden zwei Formate der Konfigurationsdatei unterstützt:
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Jobservice.cfg
Die Jobservice.cfg ist eine XML-Konfigurationsdatei im eigenen Format. Vorteil dieser Datei ist, dass ein Nachladen im laufenden Betrieb unterstützt wird.
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viNetworkService.exe.config
Die viNetworkService.exe.config ist die Standard-Konfigurationsdatei für .NET-exe’s und hat das dafür vorgegebene Format.
Bei der Ermittlung der Einstellungen wird ein Parameter zuerst in der Konfigurationsdatei Jobservice.cfg gesucht. Wird der Parameter nicht gefunden, wird automatisch die Konfigurationsdatei viNetworkService.exe.config benutzt. Somit kann der One Identity Manager Service auch nur mit der Konfigurationsdatei viNetworkService.exe.config arbeiten.
Die Konfiguration des One Identity Manager Service bearbeiten Sie im Designer in der Kategorie Basisdaten > Installationen > Jobserver oder mit dem Programm .
Für die verschiedenen Module innerhalb des One Identity Manager Service gibt es jeweils eine eigene Sektion innerhalb der Konfigurationsdatei.
Tabelle 99: Module des One Identity Manager Service
Prozessabholung |
In diesem Modul legen Sie den Jobprovider fest. |
Jobdestination |
In diesem Modul definieren Sie die Jobdestination. |
Konfiguration |
In diesem Modul nehmen Sie die allgemeinen Konfigurationseinstellungen für den One Identity Manager Service vor. |
Logwriter |
Dieses Modul schreibt die Meldungen des One Identity Manager Service in eine Protokolldatei. |
Dispatcher |
Mit diesem Modul konfigurieren Sie den One Identity Manager Service als Dispatcher. Die Prozessanforderungen vom nachgeschalteten Jobserver werden dann von diesem Jobserver zwischengespeichert, verarbeitet und weitergeleitet. |
Connection |
Mit diesem Modul nehmen Sie spezielle Konfigurationseinstellungen zum Verhalten des One Identity Manager Service vor. |
HTTP-Authentifizierung |
Über dieses Modul legen Sie fest, wie die Authentifizierung am HTTP Server erfolgt, um auf die erweiterten Dienste zuzugreifen, beispielsweise zur Anzeige der Protokolldatei oder der Statusanzeige. |
Plugins |
In diesem Modul legen Sie fest, welche Plugins installiert werden sollen. |
Datei mit privatem Schlüssel |
In diesem Modul erfassen Sie die Informationen zu Dateien mit einem privaten Schlüssel. Verwenden Sie das Modul, wenn Sie mit mehreren privaten Schlüsseln arbeiten. |
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